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TIERE - VERSAMMLUNG

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Als die Waldmaus an diesem Tag aufstand, sich ihr rotes Kleid anzog und sich ihr weißes Jäckchen überstreifte, hörte sie am Fenster ein Rascheln. Es raschelte weil die Brieftaube einen Brief auf den Fensterbalken gelegt hatte. Noch rasch das Häfchen Milch vom Herd stellen bevor es übergeht, dachte sie und aufgeregt öffnete sie das Fenster um den Brief zu holen.

Bevor sie den Brief, der von ihrer Schwester der Stadtmaus war, öffnete, leerte sie die Milch in ihren Kakao, zündete die Holzspäne an der Feuerstelle an und zog sich ihre roten Strümpfe an.

Da klopfte plötzlich jemand an der Tür. „Herein“, sprach die Waldmaus, und ihre beste Freundin, Tschitschi stand in der Tür. „Heute ist Tiere Versammlung, gehst du auch hin Waldi?“ fragte Tschitschi.

„Ja Tschitschi, lass uns gemeinsam gehen, ich hole dich kurz vor Mitternacht ab, ok?“ „Gut Waldi!“ Und schon war Tschitschi wieder weg.

Tiere Versammlung war einmal im Monat, genau zu Vollmond, wenn der Mond hell erleuchtet war. Die Tiere trafen sich sehr spät in der Nacht, zu Mitternacht, wenn alle Menschen schliefen. Der Platz an dem sie sich trafen lag mitten im Wald. Zu sprechen begann meistens der Vorsitzende der Tierversammlung, der Braunbär Markus. Dann wurden die wichtigen Dinge, welche die Tiere und den Einsiedlerwald betrafen besprochen. Wenn ein Tier Hilfe brauchte, dann konnte hier die Situation geschildert werden und dann wurde eine Lösung für das Problem gefunden.

Ich liebe es Briefe zu bekommen, dachte sich die Waldmaus beim Öffnen des Briefes ihrer Schwester. Es wird bestimmt eine Einladung sein vermutete sie, als sie den Brief aus dem Couvert nahm.

Meine liebe Schwester, wenn du Lust hast, dann komm mich doch am Freitag besuchen. Quasi, die Maus vom Milchhof hat mir gesagt, dass es Käse zum Abholen gibt. Wir müssen mit großen Rucksäcken oder Körben in die Molkerei kommen.

Das werde ich machen, schrieb die Waldi in den Antwortbrief, den sie sogleich zur Brieftaube brachte, denn montags flog die Brieftaube abends immer in die Stadt.

Den Tag verbrachte die Waldmaus mit Gartenarbeit. Nachmittags kam der Adler Franz zu Besuch. Er erzählte ihr, dass er an diesem Abend nicht zur Tiere- Versammlung kommen konnte.

Er wollte an diesem Tag früher ins Bett gehen, weil er ziemlich müde war.

Die Waldmaus gab ihm noch den letzten Käse den sie in ihrer Vorratskammer hatte mit und wünschte ihm eine angenehme Nachtruhe. „Ich werde dir morgen alles erzählen was bei der Versammlung gesagt wurde“, antwortete die Waldmaus.

Kurz vor Mitternacht kam dann ihre Freundin Tschitschi und sie gingen gemeinsam zum Platz an dem die die Versammlung stattfand.

Alle Tiere warteten schon gespannt auf irgendwelche Neuigkeiten, doch der Braunbär Markus beruhigte alle Tiere und er erklärte, dass alles in Ordnung war. Es gab keine kranken Tiere und auch keine verletzten Tiere.

Nur die Schwalbe Elena bemerkte, dass sie für einige Tage zu ihrer Freundin fliegen würde. „Kann bitte jemand auf mein Nestchen aufpassen, wenn ich nicht da bin?“ Fragte die Schwalbe. „Ja natürlich, das werde ich machen“, antwortete Tschitschi, die nichts lieber tat als auf den Bäumen herum zu hüpfen.

Dann gingen alle Tiere wieder nach Hause. Und schliefen beruhigt ein.

Hier kannst du dir die Geschichte anhören. Tiere-Versammlung
EINLEITUNG

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Die Waldmaus war ein kleines graues Mäuschen. Sie hatte rote Backen, große Ohren und blaugrüne Augen. Ihre Fingernägel waren rot lackiert und sie trug ein rotes Kleid mit weißen Blümchen aufgemalt. Sie hatte meistens halbhohe Schuhe, fast schon Stiefel, geschnürt mit grauen Schnürsenkeln an. Meistens lachte sie, die Waldmaus.

Die Waldmaus lebte in einem Wald in den nur ganz selten Menschen kamen.

Der Weg den die Menschen früher benützten um durch den Wald zu spazieren wurde nicht mehr gepflegt und deswegen streiften nur selten Menschen aus dem Dorf durch den Wald. Meistens war das im Sommer wenn die Pilze aus dem Boden schossen. Denn die Menschen, vor Allem die Menschenkinder, liebten es Pilze in kleinen Körben zu sammeln.

Der Wald lag oberhalb eines kleinen Dorfes und er wurde von den Menschen im Dorf und von den Tieren die hier wohnten Einsiedlerwaldele genannt. Vielleicht, weil früher einmal im Wald ein alter Mann in einem einfachen Holzhaus lebte. Ein Einsiedler, der Kräuter in seinem Garten angebaut hatte.

Auf einer kleinen Anhöhe, linkes neben dem Einsiedlerbachele, da hatte die Waldmaus ihr kleines Holzhäuschen. Es stand etwas versteckt in einer Baumhöhle. Das Dach war bedeckt mit Moos und wenn man genau hinsah, konnte man den Kamin aus dem Dach ragen sehen. Der Kamin bestand aus kleinen runden Steinen, die in Lehm gemauert waren.

Ihre besten Freunde, der Biber Max, das Eichhörnchen Fräulein Tschitschi und der Adler Franz hatten der Waldmaus beim Bauen ihres Häusleins geholfen. Sie besaß das schönste Haus im Einsiedlerwald. Die Waldmaus hatte einst vor langer Zeit bei einem Tischler im Dorf gewohnt. Dort hatte sie gelernt wie man aus Holz wunderschöne Sachen machen kann. Schnitzen, sägen und Möbel machen, all das konnte die Waldmaus perfekt. Deswegen war es sehr gemütlich im Haus. Hinter der geräumigen Küche mit dem steinernen offenen Kamin hatte sie ihr Schlafzimmer. In der Küche stand der große Holztisch, rundherum die Eckbank, zwei Stühle und ein kleines Bettlein. Dort übernachteten die Besucher. Vor ihrer Hütte stand eine lange Bank und dort saß sie gerne mit ihren Freunden.

Die Waldmaus, die eigentlich Erna hieß, bekam des Öfteren Besuch von ihren Verwandten. Die Waldmaus hatte eine Schwester, die Stadtmaus Resi, und einen Bruder, Heinrich die Feldmaus. Ihre Eltern waren schon seit langer Zeit im Mäusehimmel.

Die Stadtmaus lebte in der Stadt, die man sehr gut mit einer Straßenbahn erreichen konnte. Dort lebte die Stadtmaus in einem Dachboden mit schönen großen Fenstern.

Die Feldmaus lebte zusammen mit seiner Frau Lotte und ihren beiden Kinder, Liesi und Piesi, nicht weit entfernt vom Einsiedlerwaldele auf einem Bauernhof, der an einem Feldrand gelegen war. Zu Fuß brauchte man ungefähr eine Stunde um zum Häuschen der Waldmaus zu gehen.

Hier kannst du dir die Geschichte anhören. Die Waldmaus - Einleitung