Als die Waldmaus an diesem Tag aufstand, sich ihr rotes Kleid anzog und sich ihr weißes Jäckchen überstreifte, hörte sie am Fenster ein Rascheln. Es raschelte weil die Brieftaube einen Brief auf den Fensterbalken gelegt hatte. Noch rasch das Häfchen Milch vom Herd stellen bevor es übergeht, dachte sie und aufgeregt öffnete sie das Fenster um den Brief zu holen.
Bevor sie den Brief, der von ihrer Schwester der Stadtmaus war, öffnete, leerte sie die Milch in ihren Kakao, zündete die Holzspäne an der Feuerstelle an und zog sich ihre roten Strümpfe an.
Da klopfte plötzlich jemand an der Tür. „Herein“, sprach die Waldmaus, und ihre beste Freundin, Tschitschi stand in der Tür. „Heute ist Tiere Versammlung, gehst du auch hin Waldi?“ fragte Tschitschi.
„Ja Tschitschi, lass uns gemeinsam gehen, ich hole dich kurz vor Mitternacht ab, ok?“ „Gut Waldi!“ Und schon war Tschitschi wieder weg.
Tiere Versammlung war einmal im Monat, genau zu Vollmond, wenn der Mond hell erleuchtet war. Die Tiere trafen sich sehr spät in der Nacht, zu Mitternacht, wenn alle Menschen schliefen. Der Platz an dem sie sich trafen lag mitten im Wald. Zu sprechen begann meistens der Vorsitzende der Tierversammlung, der Braunbär Markus. Dann wurden die wichtigen Dinge, welche die Tiere und den Einsiedlerwald betrafen besprochen. Wenn ein Tier Hilfe brauchte, dann konnte hier die Situation geschildert werden und dann wurde eine Lösung für das Problem gefunden.
Ich liebe es Briefe zu bekommen, dachte sich die Waldmaus beim Öffnen des Briefes ihrer Schwester. Es wird bestimmt eine Einladung sein vermutete sie, als sie den Brief aus dem Couvert nahm.
Meine liebe Schwester, wenn du Lust hast, dann komm mich doch am Freitag besuchen. Quasi, die Maus vom Milchhof hat mir gesagt, dass es Käse zum Abholen gibt. Wir müssen mit großen Rucksäcken oder Körben in die Molkerei kommen.